Mein Vater, 1900 geboren musste mit 17 Jahren zu den Soldaten, meine Mutter war bei Kriegsbeginn elf Jahre alt. Ihre Brüder und Schwager kämpften in Frankreich und Russland, ein Verwandter mit den Türken in Afrika gegen England.
In meinem Heimatort Auerbach gab es von 1914-1919 sieben Lazarette:
Hotel "Zur Krone"
Hotel "Weigold - Zur Bergstraße"
"Parkhotel - Zur Post"
"Volksschule" (Schlossbergschule)
"Fürstenlager" (die Sommerresidenz des Großherzogs)
ehemalige "Chininfabrik"
"Villa Grünewald"
Meine Tante Sophie Rindfleisch meldete sich freiwillig als Hilfsschwester. In unserem Bahnhof kamen hunderte von verletzten Soldaten an, die alle gepflegt und verköstigt wurden. Das Rote Kreuz war im Einsatz, das die Nahrungsmittel aus der gesamten Umgebung herbeischaffte Die Frauen strickten warme Socken und Pullover. Auerbach liegt an einer Durchgangsstraße von Nord nach Süd (heute: Darmstädter Straße), auf der immer wieder Truppentransporte stattfanden.
Nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hatte, war die Übermacht der Gegner so groß, dass der Kaiser zum Abdanken gezwungen wurde. Der Feind hatte deutschen Boden nicht betreten. Nach dem Krieg wurde ein Kriegerdenkmal aufgestellt, auf dem auch die Namen der "Rindfleisch-Teilnehmer" erscheinen. Von den beschriebenen Ereignissen habe ich zwei Ordner mit Bildern und Dokumenten gesammelt.
Fritz Kraus
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